• Kamerun

    Babybesuch und Dicke Luft in Douala

    Meine letzte Reise nach Douala liegt mittlerweile mehr als ein Jahr zurück. Damals war es die Hochzeit meiner ehemaligen Mitbewohnerin, die mich in die Riesenmetropole am Atlantik lockte. Und auch dieses Mal stieg ich an einem Freitagnachmittag ihretwegen in den Zug. Nun war sie aber nicht mehr meine Mitbewohnerin, sondern stolze Mutter eines Kindes. Nur um es klarzustellen: Zwischen den beiden Tatsachen gibt es keinen Zusammenhang. Und trotzdem hatte ich natürlich allen Grund, sie nun, drei Wochen nach der Geburt zu besuchen. Im Zug nach Douala Mit Douala ist das so eine Sache. Noch während der Zug durch die Vororte tuckerte, wies uns das Personal unbegründet an die Vorhänge zu…

  • Kamerun

    Der richtige Sitzplatz im Bus – Eine Gebrauchsanweisung

    Selten ist der Mensch solch einer Fülle an Entscheidungsmöglichkeiten konfrontiert. Noch seltener verspürt er dabei auch noch einen derartigen Zeitdruck, die günstigste all dieser Entscheidungen ausfindig zu machen und nach ihr zu handeln. Die Rede ist von der Platzwahl zu Beginn einer mehrstündigen Busreise. Die Auswirkungen der zu treffenden Entscheidung sind weder banal noch absehbar und selbst eine mehrstündige taktische Vorbereitung kann den Protagonisten nur unzureichend für die bevorstehende Drucksituation wappnen. Das Problem beginnt schon in der Theorie, man denke nur an all die Streitereien zwischen schlecht gelaunten Busfahrergelehrten, die sich in ihren vielen Binsenweisheiten selbst widersprechen. Wie passen „Ein Platz am Gang lässt Beine lang“ und „Sei ein Gangster,…

  • Peaks of the Balkans

    Peaks of the Balkans Wanderung Prolog – Schifffahrt nach Albanien

    Nach meinem Sprachaufenthalt in Frankreich und Durchreise durch Italien sollte der zweite Abschnitt meiner Reise am Hafen von Ancona beginnen: Die Wanderung der Peaks of the Balkans Tour durch Albanien, Kosovo und Montenegro.  Bevor ich allerdings die 25,000 Tonnen schwere Claudia besteigen sollte, verbrachte ich ein paar Tage in dem Ort, in dem ich zu genau dieser Zeit fast meinen Master begonnen hätte: Rimini. Über die Zeit in Italien brauche ich nicht viele Worte zu verlieren. Rimini ist den meisten wahrscheinlich als Mekka des Sauftourismus bekannt und dem möchte ich nicht widersprechen. Sinkende Touristenzahlen im Herbst mischen sich mit konstant hohen Getränkepreisen, doch das ist kein Problem, wenn man einen…

  • Frankreich

    Ein Rundgang durch Montpellier

    Wenn man bereits nach zwei Tagen regelmäßig bekannten Gesichtern auf der Straße begegnet, ist man entweder in den Beverly Hills oder in Montpellier. Wenn man, als Ausschlusskriterium, noch einen Haufen neoklassizistischer und Renaissancebauten hinzufügt, kann es sich eigentlich nur um die Stadt in Okzitanien, zehn Kilometer entfernt vom Mittelmeer handeln. Während eines einwöchigen Sprachaufenthalts in Montpellier hatte ich das Vergnügen die ehemalige Hauptstadt des Languedoc-Roussillon in ihrer Spätsommerblüte kennenzulernen. Wenn man bereit ist seine Reise durch Montpellier anzutreten, wird man zwangsläufig auf dem „Place de la Comédie“, von der an den Fassaden gespiegelten Sonne geblendet, entlassen, um die Stadt zu erkunden. Dieser Ort, an dem das Opernhaus von der einen…

  • Indien

    Mit letzter Kraft

    „Was bleibt einem da noch zu sagen? Verantwortungslos. Unüberlegt. Unglaublich, skandalös und schamlos. Die letzte Akzeptanz sollte spätestens jetzt verloren gegangen sein. Mehr bleibt einem da wirklich nicht zu sagen. Doch dieses Thema wird auch in ein paar Wochen noch für mächtig Gesprächsbedarf sorgen. Im Hintergrund speisen sie doch eh schon die prächtigen Spesen ab, die sich dann auf den Konten auf irgendeiner Pazifikinsel vermehren. Doch den Anschluss zum Boden haben sie schon längst verloren. Wer hat die denn so groß gemacht? Und jetzt nach einer halben Ewigkeit appellieren sie dann wieder, dass man ihnen zuhören muss. Diese faulen Blogautoren werden sich halt nie ändern!“ „Hallo Leute! Ich möchte gerne…

  • Indien

    Angekommen im Süden Indiens

    Im Süden ist es wärmer. Bewohner der oberen Nordhalbkugel stimmen dem voll und ganz zu. Wer Urlaub im Warmen machen will, während das eigene Land noch im Tiefschnee steckt, fährt ganz einfach in den Süden und kann die Sonne genießen. Nähert man sich allerdings zu sehr dem Äquator wird es etwas kritisch, was das genießen angeht. Häufig sorgen immergrüne Regenwälder für eine exorbitant hohe Luftfeuchtigkeit und widerlegen auch die neueste Erfolgsformel des weltbesten Deos. Während wir in Rajasthan, dem oft wüstenartigen Gebiet eine staubige, trockene Hitze auszuhalten hatten, malträtiert uns nun eine schwüle und drückende Wärme im Süden Indiens. Schon vom Flugzeug aus können wir die deutlichsten Unterschiede der beiden…

  • Indien

    Das Karma sei mit dir!

    Ein kleiner, schön geschriebener Text. Dazu ein idyllisches Bild im Reiseführer und schon lenkt uns die Reise weg von der Hauptroute und führt uns in einen kleinen Ort komplett abseits der anderen Reiseziele. Wir sitzen also im Bus und fahren nach Bundi. Fünf Stunden lang fährt der Bus über holprige Straßen und wir kämpfen mit unseren Mägen. Mein schlauer Reiseführer hat uns Bundi ans Herz gelegt, weil dieser Ort verschont geblieben sein soll, von den Einflüssen der Globalisierung. Gut aber, dass sofort ein Taxi für uns bereit steht, das uns zu unserer Unterkunft fährt. Doch Bundi ist tatsächlich unberührt vom Massentourismus. Lediglich Individualreisende, die einen kleinen, schönen geschriebenen Text und…

Translate »