Indien

Pizza vor der Reise

Ich sitze auf einer etwas älteren Couch in einem italienischen Wohnzimmer. Das Wohnzimmer ist dank des gefliesten Bodens und der hohen Decken relativ kühl, doch draußen prallt die Sonne – ununterbrochen. Als ich diesen Mai auf dem selben Sofa saß, war der Rasen draußen noch grün, jetzt ist er nicht mal mehr als Rasen, sondern eher als Stroh zu bezeichnen.

Auf diesem älteren Sofa versuche ich in meinem dick geschwollenen und doppelt gebrochenen italienisch zu erzählen, wie unsere kleine Reise durch Polen, die Slowakei und Tschechien war. Währenddessen wird hier im Haus auf meinen Wunsch hin gerade eine Pizza Salami zubereitet.

Doch warum erzähle ich euch das?

In einer Woche und 2 Tagen breche ich mit Lucas nach Indien auf. Momentan beschäftigen mich jedoch andere Dinge, die mich davon abhalten, zu viel über den Monat in Indien nachzudenken. Das ist vielleicht auch ganz gut so! Jedoch haben wir noch nicht mal eine Unterkunft gebucht…sorry an alle Pauschalreisenden!

Neuigkeiten gibt es nicht viele, aber wie immer stellte sich die Visumsbeschaffung als nervenzerreibendes Unterfangen dar. Vor einem halben Jahr musste ich, um das Visum für Tansania zu beantragen, mit der S-Bahn durch ganz Berlin fahren und auch noch einen Aufpreis zahlen, weil ich das Visum zu spät beantragt habe. Nämlich zwei Wochen vor meiner Abreise. Vier Wochen vor der Abreise wären hingegen zu früh gewesen und so blieb einem nur eine äußert kurze Zeit zwischen: „Visabeantragung noch nicht möglich“ und „Jetzt wird’s aber mal Zeit, mein Junge, hoffentlich reicht das Expressvisum noch!“

Für das indische Visum gibt es den vermeintlich komfortableren Weg über das Internet – das sogenannte „e-visa“. Innerhalb einer Zeitbegrenzung von circa 25 Minuten muss man hier ein ganzes Buch mit seinen persönlichen Daten füllen und dann noch bestätigen, dass man die Richtigkeit aller Daten garantiert. Verliert man den Kampf gegen die Zeit, muss man nochmal von vorne anfangen…grmpf!

Hat man den Fragenmarathon, der auch Fragen über mögliche pakistanische Verwandtschaften enthält, erst einmal hinter sich gebracht, muss man das Geld für das Visa selbstverständlich überweisen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Beide gehen nicht… es sei denn man hat gamz viel Glück. Nach zehn Versuchen konnte ich endlich auf die PayPal Seite weitergeleitet werden und bezahlen. Lucas versucht das immer noch ohne Erfolg! Sonst haben wir uns eigentlich nur noch für jede der zwei Regionen jeweils einen Reiseführer gekauft (wollen dort aber nicht vor Abreise reinschauen) und eine Fotokamera organisiert!

Anstatt an sich im Ganges suhlende Menschen zu denken , denke ich gerade daran, wie es wohl wäre, sich jetzt in der frisch zubereiteten Tomatensauce zu suhlen. Es wird Zeit für die Pizza!

Wohinnoch? ist ein Reiseblog, in dem wir mit ausgiebig Zeit die weniger beachteten Orte dieser Welt besuchen.

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