Insider für die ewige Stadt Rom
Im August 2016 habe ich zum ersten Mal die ewige Stadt, das Zentrum des ehemaligen römischen Reiches besucht. Ich hatte das Glück Rom bis heute weitere fünf Mal besuchen zu können. Tatsächlich macht es einem kaum eine europäische Großstadt so leicht, die Atmosphäre von einer längst vergangenen Zeit wieder aufzunehmen. Man muss sich nur ein ein paar Autos wegdenken und die Touristenmenge mit in rot gekleideten Soldaten, in Gewändern gewickelten Senatoren oder in Eile vorbeifahrenden Pferdekutschen ersetzen. Durch lokale Kontakte konnte ich auch in den Genuss von Orten kommen, die nicht jeder kennt und die ich ohne Hilfe auch nie gefunden hätte.
Wer ist unterwegs?

Hier ein von mir erstelltes Video während meines Aufenthalts in Rom, August 2016
Anfangen möchte ich mit den berühmten Sehenswürdigkeiten, die man trotz den Menschenmassen gesehen haben „muss“. Zugegeben: Die dichte Ansammlung von Touristen und Einwohnern in Rom ist nicht immer ganz stressfrei zu ertragen – doch sie lässt sich nicht umgehen. Im Vergleich zu Städten wie Paris ist der Eintritt für die ganz großen Sehenswürdigkeiten allerdings wesentlich billiger. Wer ins Kolosseum möchte zahlt 15€ – kriegt aber noch ein Ticket für das Forum Romana – ein Bereich in dem viele gut erhaltene Gebäude aus der Antike stehen – dazu.

Das Pantheon und der Circo Massimo sind ebenfalls Gebäude bei denen man vorbei schauen sollte. Das Pantheon aufgrund seiner wunderschönen Architektur und aufgrund des schönen Vorplatzes. Den Zirkus Maximus um sich zu entspannen und vielleicht ein Picknick auf der nur noch für Konzerte benutzten Grünfläche zu machen.

Fontana di Trevi nicht tagsüber
Die „Fontana di Trevi“ – ein Brunnen, der einem einen Wunsch gewährt, wenn man eine Münze hineinwirft, empfehle ich nicht tagsüber zu besuchen – denn dort wird der Begrifft „Touristenmasse“ nochmal ganz neu definiert. Warum also nicht mal mitternachts losziehen und all diese Gebäude ohne jegliche Touristen beobachten? Die ganze Stadt taucht dabei in ein ganz neues Flair. Einzig allein auf die öffentlichen Verkehrsmittel muss man dann verzichten – da diese in der Nacht – oftmals auch schon ab 22Uhr nicht mehr verkehren.

In Rom gibt es auch nur zwei U-Bahn Linien, weil die vielen antiken Gebäude nicht untergraben werden dürfen. Jeder Versuch eine neue Metrolinie zu planen, scheiterte bis jetzt an den wackeligen statischen Bedingungen, die man berücksichtigen muss, wenn die schönen Gebäude noch ein paar Jahrtausende stehen bleiben sollen.
Grundlegend kann man in Rom alles spontan machen. Die einzige Ausnahme bildet die Vatikanstadt. Wer die Sixtinische Kapelle einmal von Innen sehen will kommt um eine Reservierung nicht herum. Außerdem erwarten einen fast überall lange Warteschlangen – auch hier ist es praktisch möglichst früh aufzuschlagen um lange Wartezeiten zu vermeiden und nicht in der Mittagshitze stehen zu müssen.
Mir ist bewusst, dass man in seinem Urlaub möglichst viel sehen und machen will. Wenn die Mittagssonne aber mit 35Grad auf einen hinabscheint und die Epidermis langsam eine cremige Konsistenz annimmt, sollte man so klug sein und nicht ohne Unterbrechung von A nach B rennen. Es bietet zum Beispiel an sich im bekanntesten Stadtpark „Villa Borghese“ auf eine Decke zu fläzen und der Musik der Straßenmusikanten zu lauschen.

Die weniger bekannten Orte in Rom:
Aventino Hill:
Zugegebnermaßen, dieser Ort ist gut besucht durch Touristen, aber er ist bei Weitem nicht so überfüllt, wie die Innenstadt. Nicht weit entfernt vom Circo Massimo befindet man sich hier in einem Orangengarten und kann von diesem Hügel aus auf die römische Stadt gucken. In der Nähe gibt es, wenn man etwas weiter geht ein Schlüsselloch an einer Tür, durch das man durchsehen kann. Das Gebäude wird „Santa Maria del Priorato Kirche“ genannt und was ihr seht, wenn ihr dadurch guckt verrate ich natürlich nicht!

Parco degli acquedotti:
Wie es der Name schon sagt: Ein Park der Aquädukte. Etwas außerhalb der Stadt gelegen ist dieser schöne Ort gut mit der orangenen Metro zu erreichen. Was man sieht ist ein Ausflugziel vieler Römer, die dort entweder Sport betreiben oder einfach nur ihre Seele baumeln lassen. Neben den Aquädukten ganz ungestört auf einer Decke zu liegen ist vielleicht noch mal ein bisschen schöner als in „Villa Borghese“.

Villa Doria Pamphili:
Ich gebe es ja zu: Ich sehe mir gerne Parks an und lege mich dann auch gelegentlich dort hin – aber nur für 5 Minuten! Lediglich mit Bus erreichbar, ist dieser Park der Schönste den ich bisher in Rom gesehen habe. Er ist weitläufig, beinhaltet sogar einen See und selbstverständlich die Villa Doria Pamphili. Dieser Ort ist die grüne Lunge Roms und lässt einen den Stadttrubel komplett vergessen.

Trastevere:
Trastevere gilt als das „romantische Viertel“ Roms. Bei meinem ersten Aufenthalt im August war ich dort auch untergebracht – kann aber nicht bestätigen, dass dieser Teil besonders romantisch ist. Jedoch: Mit der Straßenbahn ist man schnell im Zentrum und die Unterkünfte sind hier nicht so teuer. Ein Spaziergang in Trastevere lohnt sich auch, da es einiges zu entdecken gibt!

Restaurants:
Montaditos:
Rom hat etwas, was Deutschland ganz endeutig fehlt!
Was ist, wenn ich nicht ein großes Sandwich will, sondern ganz viele Kleine? Und was ist, wenn ich mit jedem Bissen etwas Anderes ausprobieren möchte? Bei Montaditos kriegt man für 1€-3€ kleine „panini“ mit allen möglichen Füllungen. Vor allem am Mittwoch lohnt es sich hinzugehen, da an diesem Tag jedes Sandwich nur einen Euro kostet. Sogar die Schokocreme Sandwiches!
Restaurants:
Natürlich ist die Pizza im Zentrum vom Rom nicht so billig, wie in einer beschaulichen und unberührten Kleinstadt – dennoch wird man kein Vermögen los, wenn man sich dazu entschließt neben dem Kolosseum in ein Restaurant zu gehen. Eine Pizza für ungefähr 10€ ist die Regel und auch die anderen Gerichte befinden sich in diesem preislichen Rahmen.
Unterkünfte:
Schon ein Blick auf die Hotelpreise reichte mir aus, um nach Alternativen Ausschau zu halten. Rom hat ein sehr gutes AirBNB Netzwerk und die Unterkünfte haben in der Regel eine gute Qualität. Man sollte immer darauf achten, dass die Unterkunft schon von einigen Personen gut bewertet wurde und dass man nicht 2 Stunden in das Stadtzenter braucht. Wenn man sich allerdings schon ein paar Wochen vorher umschaut kriegt man auf jeden Fall eine günstige Unterkunft (25€/Nacht).
Rom bietet bei jedem neuen Besuch immer wieder weitere Orte, die einem bis dahin verschlossen waren. Doch es gibt auch Sachen, die immer gleich sind: Die Nationalküche, die Touristen und das antike Flair. Auch außerhalb Roms gibt es viele schöne Orte, die man erkunden kann – egal ob es hoch in die Toskana, Richtung Abruzzen oder wohin auch immer geht.
Wie für jeden Ort auf der Welt heißt es auch hier: Man kann nicht alles sehen. Geht man nach A, verpasst man B. Ich hoffe, der Blogeintrag konnte dennoch ein wenig dabei helfen, ein paar mehr B´s zu sehen, als alle die, die sich immer an den A´s aufhalten!
In den Kommentaren bin ich offen für weitere Vorschläge, wohin man in Rom noch gehen kann!
André schreibt – 29.06.2017


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