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Erfahrung WWOOFING Sizilien – Opiumabhängiger klaut Kettensäge und Gewehr
Eigentlich hatte ich nicht vor über meine Sizilienreise zu schreiben. Doch nach dem, was während meines WWOOFINGS auf dem Landgut einer italienischen Familie passiert ist komme ich nicht herum euch dieses Mal von den Schattenseiten des Reisens zu berichten. Es geht um den Auto- und Waffendiebstahl eines französischen Wwoofers, den ich hautnah miterlebt habe. Part 1 – Wie alles begann Fangen wir von vorne an. Mein Wunsch war es, durch landwirtschaftliche Arbeit auf einem Familienhof Siziliens der Natur wieder näherzukommen. WWOOF Italia ist dafür die perfekte Plattform. Im Tausch gegen halbtägige Farmarbeit nimmt man kostenlos teil am Leben einer italienischen Gastfamilie. Bei meiner Ankunft am Freitag entpuppte sich meine Wahl…
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Camping in Südschweden – Eine Fotoreise
Für eine Woche reisten Lucas und ich durch Südschweden. Von Ystad aus schafften wir es bis hoch nach Jönköping und zum Sommen-See, mehrere hundert Kilometer, und doch nur einen Daumen breit auf der Landkarte. Wir zelteten meist in der Natur, wie zum Beispiel an Seen oder in Wäldern. Tagsüber schauten wir uns Nationalparks und Naturreservate an.
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Tirana nach Budapest – Eine Odyssee
Während diese sich nach unserer Ankunft in einem Spa-Hotel wie Götter behandeln ließen (zugegebenermaßen, das ist es, was wir Berliner sind), erlebte ich eine Odyssee ganz anderer Art. Trotz geringer Ausgaben auf der Wanderung, hielt ich es für angemessener in einem vom Internet empfohlenen Hostel zu übernachten. Als ich in dieses hineintrat, empfing mich eine düstere Gesellschaft herumlungernder Männer mit blutunterlaufenden Augen. Der rötlich-leuchtende Vorraum war mit schwitziger Luft geschwängert. Ich erkundigte mich bei demjenigen aus der Gruppe, der es noch am ehesten vollbrachte, ein minimales Maß an Vertrauen in mir zu erwecken, nach dem Gastgeber. Als dieser in seinem verschwitzten Feinripphemd hustend aus seinem Zimmer torkelte und mir das…
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Peaks of the Balkans Wanderung Teil 5 – Nebelberge zum Schluss
So langsam taten mir die Füße weh. Ohne die Leserschaft mit verstörenden Details meiner untersten Körperregion zu verstören, muss ich loswerden, dass meine Fersen durch das ganze Bergaufsteigen ziemlich weh taten. Doch mittlerweile, es waren ja nur noch zwei Etappen zu bewältigen, flog ich auf einer Welle der Euphorie des bevorstehenden Zieleinlaufs. Dann werde ich endlich alle Zeit der Welt haben, weitere Synonyme für Wörter wie „Etappe“, „Aufstieg“ und „Ziel“ zu finden, damit ich auch mal einen Blogeintrag ohne diese Vokabeln schreiben kann. Etappe 9: Plav nach Vusanje Ich startete den Tag im idyllischen Plav, dem am See gelegenen Ort mit seiner Holzmoschee. Bei einer hier ansässigen Bäckerin kaufte ich…
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Peaks of the Balkans Wanderung Teil 4 – Pfeffergel und Aberglaube
Nach dem die letzten beiden Tage landschaftlich nicht überwältigend waren, ging es an einem glücklicherweise regenlosen Sonntag wieder ins alpine Hochgebirge. Am reich gedeckten Frühstückstisch war das bestimmende Thema unserer spontan und lose zusammengewürfelten Gruppe noch potenzielle Verteidigungsmaßnahmen gegen Bären, Wölfe, Hunde oder Menschen, die „der“ Nutella sagen. Ein Augsburger, Jahrgang 1945, hatte dabei ein ganz neues Produkt auf dem Markt entdeckt: Pfeffergel. Anders als das gleichnamige Spray, muss man sich bei dieser Variante etwas näher an den Übeltäter heranwagen. Das gesteigerte Gefahrenpotential wird dabei aber durch eine beeindruckende Erfolgsquote ausgeglichen, sofern man die Creme auch sorgfältig mit den beiden Daumen in einer Kreisbewegung in die Augen des Gegenübers einmassiert.…
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Peaks of the Balkans Wanderung Teil 3 – Berggewitter und Mörderhunde
Abendessen im Gasthaus Kulla. Eines der vielen Gerichte kommt in einer braunen Ofenschale daher und ist auf dem ersten Blick schwer identifizierbar. Ich frage nach. Milch, Ei und…hier stockt meine Gastgeberin und auch ihre Kinder wissen die Vokabel nicht zu übersetzen. Während frühere, Pre-Internetgenerationen sich mit dem unzureichend artikulierten Rezept zufriedengeben mussten, liefert uns das weite Netz heutzutage mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten Übersetzungsmaschinen, die nur darauf warten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können. Nun was ist also die letzte, entscheidende Zutat? Die Maschine rödelt. Das Ergebnis: Gynäkologe. Zugegebenermaßen unerwartet, wer hätte schon gedacht, dass ein Gynäkologe mit Ei und Milch so gut schmecken kann. Mein Pausentag Mein Pausentag im…
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Peaks of the Balkans Wanderung Teil 2 – Blaubeerkuchen und ein Rockstar
Die Nacht in Cerem war sternenklar und wurde von einem Gebellorchester der Wachhunde begleitet. Ich frage mich immer, wie weit die Kette bellender Hunde wohl reichen mag und da ich nun schon beim Thema Ketten bin: Man traut sich nachts kaum raus auf die Toilette, wer weiß, ob die Biester freigemacht wurden. 3. Etappe: Cerem nach Doberdol Meine heutige Etappe führte mich bis nach Doberdol, und dabei zwei Mal über die kaum noch als diese zu erkennenden Grenzsteine – einmal von Albanien nach Montenegro und dann wieder zurück nach Albanien. Geprägt war sie von humanen Anstiegen in verwunschenen Wäldern, einigen großen, gelben Wiesen und vorbei an ganz vielen Beerensträuchern. Vor…
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Peaks of the Balkans Wanderung Teil 1 – Mit Feta über den Valbona-Pass
Ich bin noch keine Stunde gewandert und schon stehe ich mit nassen Sachen an einem leicht bewölkten Sonntagmorgen im Wald, auf meinem Rücken ein schwangerer Elefant. Doch alles der Reihe nach: Die erste Etappe der Peaks of the Balkans Wanderung sollte mich von Theth über den Valbona-Pass auf 1800m Höhe und dann ins Valbona-Tal bringen. Nach einem ausgiebigen Abendbrot mit Omelette, Feta und vielen weiteren Reisenden, die in überwiegender Mehrheit für einen Tagesausflug angereist sind, folgte eine Ukulele Jamsession und schließlich die Nachtruhe. Es ist schon eigenartig, dass ich im Urlaub früher aufstehe als während meines gewöhnlichen Berliner Alltags. Um 7 Uhr saß ich also schon im Speisesaal und verzehrte…
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Peaks of the Balkans Wanderung Prolog – Schifffahrt nach Albanien
Nach meinem Sprachaufenthalt in Frankreich und Durchreise durch Italien sollte der zweite Abschnitt meiner Reise am Hafen von Ancona beginnen: Die Wanderung der Peaks of the Balkans Tour durch Albanien, Kosovo und Montenegro. Bevor ich allerdings die 25,000 Tonnen schwere Claudia besteigen sollte, verbrachte ich ein paar Tage in dem Ort, in dem ich zu genau dieser Zeit fast meinen Master begonnen hätte: Rimini. Über die Zeit in Italien brauche ich nicht viele Worte zu verlieren. Rimini ist den meisten wahrscheinlich als Mekka des Sauftourismus bekannt und dem möchte ich nicht widersprechen. Sinkende Touristenzahlen im Herbst mischen sich mit konstant hohen Getränkepreisen, doch das ist kein Problem, wenn man einen…
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Carcassonne und La Ville en Rose
Die einen legen unbesorgt Plättchen an Plättchen, um eine besonders schöne Landschaft aus Burgen, Wegen, Klöstern und Wiesen zu errichten, die anderen berechnen, mit herablassendem Blick, akribisch genau die Punktzahl für jede mit ihren Pinöppeln besetzte Wiese und sind sich dabei nicht zu schade, die Brettspielästhetik ein paar Punkten wegen zu opfern. Ob Typ A oder B, was uns alle vereint ist, dass wir alle, ob freiwillig oder gezwungenermaßen, wohl schon einmal Carcassonne, das Spiel des Jahres 2001 gespielt haben. An einem von losen Wattewolken geschmückten Samstag besuchte ich mit zwei weiteren Mitstudenten meiner Sprachschule die Festungsstadt, deren Ursprünge bis in die Römerzeit zurückreicht. Wir passierten zunächst die modernere Unterstadt…