Blubberfaselblubberfasel
Liebes Tagebuch,
nach ca. 3 Tagen melde ich mich endlich mal wieder, um zu erzählen.
Wir haben die kompletten letzten Tage damit verbracht, nach einem geeigneten Auto für uns zu suchen. Das heißt: Im Internetz nach Autos suchen, Termine vereinbaren und dann durch die halbe Stadt düsen, um in 40% der Fälle stehen gelassen zu werden, durch eine kurzfristige Absage (oder gar keine). Mit der Wochenkarte geht das zwar recht angenehm, aber wenn man im Zentrum von Sydney, dem Downtown wohnt, das, bei genauerer Betrachtung, ganz am Rand der Stadt liegt, dann ist eine Fahrt NUR mit der Bahn schonmal 1 Stunde lang.
Der erste Besichtigungstermin: In einem Außenbezirk. Nach 2-stündiger Anreise zu Bus, Bahn und Fuß wird uns an der angegebenen Adresse erzählt, sie hätten nichts davon gewusst und wir sollten mal in ihrer zweiten Filiale nachgucken. Dort wissen sie auch nichts von einem Termin und vermitteln uns aber weiter an einen anderen Standort (da wurden wir netter Weise abgeholt). Dort war dann der Herr, mit dem wir uns per Internetz verabredet hatten. Ein „lizensierter“ Verkäufer.
Nachdem wir das ziemlich verschmutzte Auto angeguckt hatten (letzte Wartung laut Papieren 2005 😉 ) und eine 7 minütige Probefahrt (wenn man das Lenkrad los lies, fuhr das Auto nicht geradeaus, sondern nach links) überlebt hatten, verabschiedeten wir ihn mit „We will not buy it now, but call you back in 1-2 days.“ und er uns mit: „You’ve wasted my time!“ .
Es versteht sich, dass wir ihn nicht mehr angerufen haben. Später erfuhren wir von Einheimischen, dass diese Car-seller häufig billige Autos auf Auktionen ersteigern und die dann einfach weiterverscherbeln. Das würde auch erklären, warum der Verkäufer so wenig Ahnung von dem Zustand, etc. des Wagens hatte.
Ich könnte jetzt noch ein paar weitere Stories erzählen, wie die an einem Van integrierte Dusche (ein Rohr führt längs über das Dach von hinten nach vorne und macht vor der Motorhaube einen Knick nach unten → wenn man hinten einen Wasseranschluss hat, kann man sich vor dem Auto „duschen“), aber das würde den Rahmen hier sprengen und wahrscheinlich ziemlich langweilen.
Deshalb sei noch eins gesagt: Wir haben schon viel von Sydney gesehen, auch wenn nur im vorbeifahren, wurden von Obdachlosen wegen eines Dollars angepöbelt (wir hatten nur 50Cent parat) und sehen jeden Tag viele verrückte Leute (z.B. ein einsamer Asiate in einem McDonalds, der, ohne Essen bestellt zu haben, vor dem laufenden Fernseher im Laden sitzt und diesen regelmäßig anschreit.).
Deshalb hoffen wir auch bald ein passendes Auto gefunden zu haben, um auch mal mehr vom Land zu sehen, als diese ganz besondere Stadt Sydney.
PS: Wir haben auch schon 1-2 in Aussicht. 😉
Mit freundlichen Grüßen
See you later Alligator und
Didgeridoo Kangoroo
der Lucasz
10.09.2015