Australien

Zwischen Nichts und Allem

 

Die Tatsache, dass seit einiger Zeit nichts Neues im Blog geschrieben wurde, muss man nicht zwangsweise negativ sehen. Im Moment bleibt nämlich einfach kaum Zeit, sich mal vor den Laptop zu setzen und alles Erlebte niederzuschreiben. Hin und wieder,  wenn alle schon müde vom Tag sind, finden sich dann doch ein paar Minuten, in denen ich euch schreiben kann, was so passiert.

 
Jeder Tag bietet uns viern bisher unbekannte  Szenerien und stellt uns hier und da vor Aufgaben, die es so in Deutschland nicht zu meistern gilt. Da es nicht mööschlisch ist jeden Tag genau zu schildern, will ich euch wenigstens den ungefähren Tagesablauf und dessen Routinehandlungen nahe bringen. Holt den eisgekühlten Drink aus dem Kühlschrank und wälzt euch in eure Hängematte, denn damit seid ihr in genau in der richtigen Perspektive.

 
Schließlich beginnt unser Tag erst, wenn uns die südliche Sonne mit ihren Strahlen aus unseren Zelten prügelt. Die Hitze überrollt uns nämlich schon um 8Uhr morgens, so ungefähr zweieinhalb Stunden nach Sonnenaufgang. Nach einem kurzen Sportprogramm, dem Frühstück und Abwaschen wird das Lager bis aufs kleinste abgebaut und in den Hintern unseres schönen Stationwagons gepackt.

 
Meistens wissen wir dann schon, wo es eigentlich hingehen soll und somit hat uns dieser morgendliche Instinkt bisher schon von Darwin bis zum Karijini National Park geführt. Neben dem Reißen von Kilometern beschäftigen wir uns ansonsten damit Landschaften anzuschauen, in Flüssen zu schwimmen und sowohl Sonne als auch sehr viel Sprit zu tanken. Nachmittags wird häufig in einem (falls vorhandenem) Supermarkt eingekauft und Trinkwasser nachgefüllt, bevor wir nach einem viel zu kurzem Tag auf einem neuen kostenlosen Campingplatz ankommen.

 
Dass die Tage so kurz sind liegt unter anderem an der Sonne, die meint, schon 18 Uhr untergehen zu müssen. Abends werden dann erstmal die beiden Zelte aufgebaut, gekocht und gegessen, nur um dann vollkommen zufrieden in den klaren ländlichen Sternenhimmel schauen zu können.


Die Westküste und auch der Bereich von Darwin bis an die Westküste sind sehr dünn besiedelt und so liegen die Tankstellen und Supermärkte gute 250 Kilometer voneinander entfernt. Eine Kleinstadt umfasst hier 80 Einwohner. Dem ganzen tut das jedoch keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Nach monatelangem Aufenthalt an der üppig bevölkerten und belebten Ostküste ist das eine schöne und angenehme Abwechslung. Mitunter wurde uns gesagt, es gäbe streckenweise nichts zu sehen. Und so passiert es tatsächlich, dass man beim Fahren immer mal wieder nach links schaut und dort genauso viel “Nichts” wie auf der rechten Seite sieht. “Nichts” im Sinne von menschlicher Berührtheit. Aus dem “Nichts” wird allerdings “Alles”, wenn man beeindruckende Felsformationen, rot besandete Savannen und einen blauen Himmel sucht.

 
Die Tatsache, dass seit einiger Zeit “Nichts” Neues im Blog geschrieben wurde, muss man nicht zwangsweise negativ sehen, denn sie macht auf einmal mehr Sinn als zuvor.

 

Ich hoffe euch einen kleinen Eindruck gegeben haben zu können wollen würden. Ich werde jetzt – es ist 22Uhr – nochmal ein wenig in dem Gesamtwerk deutscher Grammatik stöbern und dann den vorherigen Satz bearbeiten. Vielleicht aber auch nicht.

 

Liebe Grüße,
euer Andre und Lucas

03.05 – Karijini National Park, André schreibt

Wohinnoch? ist ein Reiseblog, in dem wir mit ausgiebig Zeit die weniger beachteten Orte dieser Welt besuchen.

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