Ein Paradies nicht nur für Taucher
Der Anfang ist eigentlich immer das schwerste. Aber ist er erst einmal geschafft, dann flutscht es meist. Man braucht die eine Idee, den einen Satz, mit dessen Hilfe man dann loslegen kann. Vor kurzem las ich, dass Michael Ende auf diese Weise mit Jim Knopf begann. Ohne Ideen schrieb er einen Satz, den ersten Satz und der Rest kam ganz von selbst. Wie ich darauf komme? Irgendeinen Einstieg brauchte ich eben und wenn man nicht weiß, wie man beginnen soll, beginnt man eben damit, dass man nicht weiß, wie man starten könnte. Da dieses Problem nun aber beseitigt ist, kann es auch endlich losgehen.
Vergangenes Wochenende nahmen mich mein Gastvater und -bruder nach Cozumel, einer Insel in der mexikanischen Karibik, mit. Bekannt ist Cozumel vor allem für seine idealen Bedingungen für Taucher. Im warmen und besonders klaren Wasser macht das Erkunden von Korallenriffen gleich noch mehr Spaß, habe ich mir sagen lassen. Noch nie habe ich so klares und blaues Wasser gesehen. Fast bis zu 20 Meter tief konnte man gucken und die Gesteins- und Korallenformationen erkennen. Wer auf die Insel möchte, muss um die 40 Minuten auf einer Fähre aushalten, die einen am Hafen der einzigen Stadt der Insel absetzt.
Von dort aus liefen wir am Freitagabend zehn Minuten am Wasser entlang bis zu unserem Hotel. Gegenüber dem Hotel legte unser Boot am nächsten Morgen ab, um uns aufs Wasser und zu den Stellen zu bringen, wo meine Begleiter tauchen gehen wollten. Tauchen sei für sie ein Hobby wie für uns Mitteleuropäer das Skifahren und dieser These konnte ich tatsächlich was abgewinnen, nicht zuletzt wegen der Menge an benötigter Ausrüstung.
Während die Taucher zum Tauchen untertauchten, gab man mir Brille, Flossen und Schnorchel. Ich hüpfte also mit dem Patenkind meines Gastvaters, das noch zu jung für eine Tauchlizenz ist, ins Wasser und bestaunte die Wunder der Natur, nicht aber ohne immer wieder kurz in Panik zu geraten, wenn Fische für meinen Geschmack etwas zu nah kamen. Auf der Rückfahrt mit dem Boot zum Hafen riet mir ein Kolumbianer, unbedingt Kolumbien und speziell seine Heimatstadt Medellín zu bereisen.
Das Highlight des Tages stand für die Taucher aber erst noch an, nämlich das Nachttauchen nach Sonnenuntergang. Ausgestattet mit einer starken und Wasserfesten Lampe ließen sie sich wieder ins Wasser gleiten. Sie schossen wirklich sehr tolle Fotos, auf die ich aber leider keinen Zugriff habe. Wen es interessiert, Google hat da sicherlich ähnliche Fotos zu bieten. Ich versuchte mich derweil am Nachtschnorcheln, wurde aber von irgendwas mehrfach gestochen, und so beendete ich dieses Abenteuer noch bevor es richtig dunkel war.
Am Sonntag suchte ich mir noch ein Souvenir T-Shirt, und dann ging es auch schon wieder zurück nach Mérida. Hier bleiben mir jetzt noch knapp fünf Wochen Schulzeit. Die Zeit verfliegt viel zu schnell, nahezu beängstigend. Aber daran muss man sich wohl gewöhnen. Das war´s auch schon wieder für heute, ich wünsche allen Lesern alles Gute und bis bald!

