Costa Rica,  Mexiko

Affen am Strand

Nachdem wir an den letzten Abenden teilweise Jacken und Pullover tragen mussten, um nicht zu frieren, war doch eine starke Umstellung nötig, als wir um die Mittagszeit im Uber saßen und gegart wurden.

Morgens hatten wir uns losgemacht, raus aus unserem netten Tal, in Richtung des nächsten Highlights, dem Strand in Manuel Antonio. Knapp 100 km Luftlinie liegen zwischen diesen beiden Orten, aber wieder kommen unsere Freunde, die Berge, ins Spiel und so waren wir vier Stunden unterwegs. Die letzten anderthalb Stunden schwitzen wir uns dabei die Seele aus dem Leib

Unser Hostel war sehr einfach. Ein kleiner Raum, zwei kleine Betten und ein halbwegs funktionstüchtiges Bad. Alles mehr oder weniger improvisiert. Immerhin bot die amerikanische Besitzerin ein im Preis mit inbegriffenes Frühstück, zwei Pancakes und ein wenig Ananas. Der große Pluspunkt des Hostels, neben dem Preis, war und ist die Lage. 50m vom Strand entfernt hört man sogar die Wellen, wenn man aus der Tür tritt. Klar, dass wir die Lage direkt ausnutzten und uns in die Wellen stürzten. Talentiert wie wir sind, hielten wir uns im Wasser so auf, dass zumindest mir die brechenden Wellen die ein oder andere Schelle verpassten.

Auch wegen der nassen Hitze waren wir am Samstag früh auf den Beinen. Der Tagesplan: entspannen am Strand und wenn möglich ein Faultier oder so sehen. Waren wir vor kurzem noch von Deutschen umgeben, erfreuten wir uns nun der Gegenwart von hunderten US-Amerikanern. Auf dem Weg zum Nationalpark Manuel Antonio und auch darin hörten wir deshalb quasi ausschließlich Englisch.

Der Strand im Nationalpark war und ist ein Traum. Nicht überfüllt fühlt man sich wie in einem der klassischen Klischeefilme, wo die Piraten in eine Bucht kommen, in der auf den Palmen und deren Schatten im weißen Sand Affen toben, während sanfte Wellen das blaue Wasser leicht bewegen. Klar, dass viele Besucher besonders von den Affen mehr als begeistert waren. Das Wasser hatte die perfekte Temperatur. Frisch und kühlend, aber gleichzeitig auch nicht zu kalt. Sogar ein Faultier sahen wir, aber leider so weit oben im Baum, dass auf den Fotos überhaupt nichts zu erkennen war.

Am Nachmittag fuhren wir mit dem Bus noch in das Dorf Quepos, um unsere Busfahrt am kommenden Tag nach San José zu organisieren. Gefühlt wurde die Hitze stündlich schlimmer. Laut Thermometer waren es nur 30°C, es fühlte sich aber eher wie 40 an. Und bei einer ähnlichen Hitze warteten wir dann auch am Sonntag in einem kleinen, schlecht ausgeschilderten Busbahnhof auf den Bus, der ziemlich pünktlich dreißig Minuten zu spät kam. Die Fahrt war dann aber sehr angenehm. Und klimatisiert.

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In San José irrten wir dann auf der Suche nach Wlan umher, da wir irgendwie ein Uber bestellen wollten, dass uns zum Hostel bringt. Nach ungefähr einer viertel Stunde sprach uns aus dem Auto heraus ein Mann an, ob wir ein Uber bräuchten und zack waren wir auf dem Weg. Das Hostel, ein umfunktioniertes Einfamilienhaus, war das wohl mit Abstand bequemste auf unserer Reise. Von San José an sich haben wir nur relativ wenig gesehen, aber ich muss gestehen, dass die Stadt mich auch überhaupt nicht reizte, da sie vor allem dreckig aussah.

Der Flughafen war dann noch die letzte Chance, die übrig gebliebenen Colones auf den Kopf zu hauen, bei mir ging fast alles für Kaffee drauf, da ich noch ein Mitbringsel für meine Gastfamilie brauchte. Und ich konnte so noch das gelernte Wissen über Kaffee anwenden. In Cancún freuten wir beide uns darauf, endlich mal in den Genuss der Vorteile unserer Green-Card zu kommen, sprich die Schlange für die Einheimischen bei der Einreise nutzen zu dürfen. Pustekuchen. Eine Schlange für alle. Zu unserem großen Glück war vor kurzem ein kanadisches Flugzeug gelandet, weshalb wir mindestens 50 Minuten warten mussten.

Die Ankunft in Mérida fühlte sich dann tatsächlich wie ein Nach-Hause-Kommen an, als wir die altbekannte Strecke über den Periférico nach Altabrisa fuhren. Erschöpft aber glücklich. So ging für mich diese Reise zu Ende, bei der ich viel gesehen und gelernt habe über ein wunderschönes Land, dass sofern man ein ordentliches Budget zur Verfügung hat, definitiv eine Reise wert ist.

In diesem Sinne wünsche ich ein letztes Mal Pura Vida, diesmal aus Mexiko! Macht´s gut und bis bald!

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