Mexiko

Mérida- die ersten Tage

Da bin ich wieder. Zurück mit einem vollen Glas und bereit, meinen Bericht fortzusetzen. An den Umständen hier hat sich nicht viel geändert. Die tropische Hitze ist immer noch erdrückend, aber zumindest sind nun einige Wolken mehr am Himmel zu sehen. Wenn ich mich richtig erinnere, kommt jetzt der Sonntag, oder?

Um zehn Uhr fuhren wir alle zurück zum Flughafen. Die ersten Freiwilligen wurden dort von ihren Gastfamilien in Empfang genommen, für die anderen ging es mit Flugzeug oder Bus in ihre neue Heimat. Wieder hatte ich am Flughafen einen Moment, der mir lustig vorkam und ich weiß gar nicht, ob es überhaupt ok es ist, hier davon zu schreiben, aber zur Not kann ich den Beitrag ja nachträglich noch bearbeiten. Ein mexikanischer, bereits etwas älterer Herr hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einer nicht besonders glorreichen Figur der jüngeren deutschen Geschichte, was nicht zuletzt an seiner doch recht ungünstig rasierten Gesichtsbehaarung unterhalb der Nase, aber auch wirklich nur unterhalb der Nase, und seinem Shirt im Camouflage-Look, lag. Zu meiner Verteidigung: Ich war nicht der einzige, dem er auffiel!

Nach Mérida flogen wir zu sechst mit Interjet. Direkt nach dem Abflug begann die Freude sich in Nervosität umzuwandeln. Wie würde es werden? Würde ich mich mit meiner Gastfamilie verstehen? Ich war total nervös, hatte Angst. Anders als vor meinen Abi-Klausuren oder der Fahrprüfung, trotzdem nicht angenehm.

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Natürlich war alles total unbegründet! Total herzlich und mega lieb empfingen uns unsere neuen Familien direkt am Ausgang. Fahnen und selbstgebastelte Schilder ließen uns sofort erkennen, wie nett hier alle sind! Ich war total überfordert. Es war einerseits so emotional und einfach schön, aber auch einschüchternd, weil so viele Eindrücke auf einmal auf mich einwirkten. Zuhause traf ich dann meine Gasteltern, genauso unglaublich liebe und sympathische Menschen.

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Wir aßen dann erst einmal Cochinita und ich überreichte Gastgeschenke. Nach ein wenig Zeit zum Einrichten fuhr ich mit zum sonntäglichen Wocheneinkauf. Wie ich erfuhr, gibt es anders als in Deutschland keinen Tag in der Woche, an dem die Läden in Mexiko geschlossen haben. Anschließend wurde ich gefragt, ob ich mit zur Messe wolle. Natürlich sagte ich zu. Zwar bin ich nicht katholisch, trotzdem wollte ich bereits am ersten Tag so viel Neues kennen lernen wie möglich. Nach der Messe kauften wir an einem Stand etwas, dessen Namen ich leider bereits wieder vergessen habe, aber eine Beschreibung hilft den meisten Lesern sicherlich eh mehr. Es handelte sich um einen Waffel-ähnlichen, dünnen Teig, der wie ein Taco aufgerollt und mit Käse gefüllt wurde. Ebenfalls sehr lecker!

Da ich immer noch unter dem Jetlag litt, im Übrigen so schlimm wie noch nie, ging ich dann auch sehr bald ins Bett und schlief ein. Am nächsten Tag, mittlerweile sind wir am Montag angelangt, wurde ich immer, wenn es etwas zu erledigen gab, mitgenommen und so sah ich bereits ein wenig von Mérida. Die Stadt ist wirklich ausgesprochen schön. Abends habe ich mit meiner Gastschwester Teile des dritten Teils des „Der Herr der Ringe“ gesehen. Das Problem, das sich dabei auftat, war, dass ich an einigen Stellen leider nicht verstand, ob gerade elbisch oder spanisch gesprochen wurde, trotzdem erleichterte meine Kenntnis der Story das Verständnis doch enorm. Generell kann ich Stand jetzt festhalten, dass ich das meiste, das direkt zu mir gesagt wird, bereits verstehe, aber ansonsten doch noch ein ganzes Stück zu lernen habe, gerade was das Sprechen und das Verstehen normaler Konversationen angeht, von allem anderen ganz zu schweigen.

Der Inhalt meines Glases neigt sich erneut dem Ende entgegen. Der Himmel hat sich zugezogen, eben hat es sogar kurz geregnet, aber unglaublich heiß ist es trotzdem noch. Mir geht es ausgezeichnet und ich wünsche euch allen das Beste, womit ich meine Grüße in die weite Welt hinausschicken möchte!

One Comment

  • SaM

    Das hört sich ja alles spannend an. Und lecker. Cochinita pibil… Mmmmn. Aber keine Ahnung, was die Käserolle ist. Eine flauta vielleicht? Das wäre mit tortilla. Oder war es ein Eierteig? Seltsam, seltsam 😁 Gutes Einleben weiterhin!

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