Von Magnetic Island bis Gotham City
Selbst James Cooks Kompass, jener Kompass des berühmten Kapitäns und berüchtigten Seefahrers, der als erster Europäer Australiens Ostküste entdeckte, fand diese Insel, die schon von den Strandpromenaden Townsvilles klar zu sehen ist, auf magische, magnetische Art anziehend. Die Legende besagt, dass sein britischer Besitzer, der gute James, so auf die Idee kam, diese Insel nach dem zu benennen, was sie ist: Magnetic Island – Magnetische Insel. Und so kam es, dass auch wir diesem Magnetismus nicht ganz widerstehen konnten und ohne jeglichen Widerwillen auf die Fähre Richtung Nelly Bay gezogen wurden.
Wir waren zu dritt auf Magnetic gereist und hatten ursprünglich geplant, auf eine von den eigentlich monatlichen Vollmond-Parties, die die Bevölkerung der Insel für einen Tag auf 5000 Einwohner ansteigen lässt, zu gehen. Leider mussten wir feststellen, dass wir einen Tag zu früh da waren – nicht weiter schlimm, denn die Vollmond Party findet in diesen Monaten eh nicht statt.
Wir erkundeten also die Insel mit dem Bus, haben gebadet, uns gesonnt, gegessen und was man halt sonst so macht. Zum Sonnenuntergang ging es dann einen Wanderweg hoch, der uns zu einem alten militärischen Aussichtspunkt führte. Und glaubt uns, militärische Aussichtspunkte haben von allen Aussichtspunkten die beste Aussicht. Es war echt wunderschön und wir waren auch genau zum richtigen Zeitpunkt da. Leider konnten wir die schöne Landschaft nicht zu 100% auf unseren Handykameras festhalten. Aber wozu gibt es das Gedächtnis?
Am Abend gab es dann BBQ mit Känguru-Fleisch und Goon. Hostels für eine Unterkunft waren übrigens nicht mehr frei und so haben wir nur 3 Stunden gepennt, um am Morgen wieder die Fähre nach Townsville zu nehmen.
Townsville gibt im übrigen auch so einiges her. Schöne Strandpromenaden, einen “Rockpool” und einen 280m hohen Berg inmitten der ca 150.000 köpfigen Stadt. Fast schon schade, dass wir jetzt allerdings schon in Cairns – dem ersten großen Zwischenziel angekommen sind.
Cairns ist gegen alle Erwartungen eine sehr kleine Stadt mit gerade einmal 133.000 Einwohnern – verzeiht, falls ich jemanden vergessen haben sollte. Dabei bewohnen diese Kleinstadt wahrscheinlich mehr Fledermäuse als Menschen. Stellt euch dazu vor, dass tagsüber an jedem größerem Baum dieses nördlichen Paradieses Fledermäuse hängen, um sich bei Anbruch der Dämmerung episch auf die Jagd nach Beute zu machen. Dabei fliegen noch tausende Vögel im Tiefflug knapp über den Köpfen der im Wasser badenden Leute hinweg. Schauort dieses Spektakels ist die kostenlose Lagune, wo die Leute mit geduckten Köpfen allabendlich Zeugen dieser Naturerscheinung werden.
Die Lagune, verbunden mit der Promenade ist zurecht der Hotspot dieser Kleinstadt. Und nicht nur die Fledermäuse sorgen hier jeden Tag für Bewegung in Gotham City, sondern auch eine beachtliche Anzahl an Menschen überredet sich alltäglich zum Sport treiben. Mir fiel dabei leider der viel zu hohe Anteil an gehenden bis schländernden Leuten in teuersten Sportsachen auf – keine Ahnung warum sie das tun, aber ich glaube man nennt es Walking.
Bevor wir in Cairns ankamen waren Lucas und ich noch bei den Millaa Millaa Falls zwischen Townsville und Cairns und haben dort unter einem Wasserfall gebadet. Dieser Absatz dient jetzt lediglich der Unterstützung für das folgende visuelle Material.
Ohne jetzt passend zum Schluss dieses Eintrags melancholisch zu bemerken, dass gerade der erste Monat unseres neuen Reiseabschnitts vorüber ist,…verabschiede ich mich.
Seid gegrüßt!
André und Lucas
30.03.2016 – Cairns, André schreibt
